Entstaubter Klassiker Mitarbeiterbefragung

Mitarbeiterbefragungen verlaufen oft enttäuschend: Sie haben geringe Rücklaufquoten und erreichen einen Teil der Belegschaft erst gar nicht - nämlich jene Angestellte, die, weil sie innerlich bereits gekündigt haben, ohnehin allergisch auf alles reagieren, was "die da oben" ausgebrütet haben. Zudem frustrierend: Die in solchen Befragungen gewonnenen Antworten zeigen nicht, welche Verbesserungsmaßnahmen in Angriff zu nehmen sind. Schließlich gibt es neben Missständen auch solche, mit denen die Mitarbeiter ganz gut leben können.

Für die Arbeitswissenschaftler Dr. Minssen und Dr. Piorr von der Ruhr-Uni Bochum war klar: Mitarbeiterbefragungen müssen anders werden, wenn sie Früchte tragen sollen.

Sie entwickelten ein Befragungsinstrument, das mit der verstaubten Methode nicht mehr viel gemein hat - in erster Linie, weil es die Mitarbeiter selbst sind, die in vorgeschalteten Workshops und Interviews Fragestellungen definieren.

Der Vorteil: Auf diese Weise wird in den Fragebögen, mit denen die Zufriedenheit der Mitarbeiter ermittelt wird, genau das eingebracht, was der Belegschaft unter den Nägeln brennt. Besonders transparent werden die Erwartungen und Anforderungen dadurch, dass die Mitarbeiter weiterhin definieren, was sie zwingend voraussetzen, was sie gerne hätten und wovon sie positiv überrascht wären. 

Die Erfahrungen mit der neuen Methode sind positiv: Die Rücklaufquoten liegen bei 60%, die Erstellung von Handlungsplänen wurde erleichtert und auch die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich in Projektgruppen zu engagieren, nahm zu.