Weiterbildung als Marketingargument

Sie verbreiten Glanz, aber ihren Zweck erfüllen sie nicht, viele Stellenanzeigen. Viele Firmen beweihräuchern sich in ihren Annoncen mehr als dass sie wertvolle Informationen bieten, zeigt eine Studie der Macromedia Hochschule. 

Rund 70 % der Studenten trauen den Versprechungen von Stellenanzeigen nur teilweise,  20 % gar nicht über den Weg. Die restlichen 10 % machen das Vertrauen in die Aussagen vom jeweiligen Unternehmen abhängig.

Überraschend ist der Argwohn nicht -  wenn man die Kampagnen näher anschaut. Diese sind nämlich sehr unpersönlich und undifferenziert. Häufig werden weder gezielte Fachkompetenzen noch identifizierbare persönliche Kompetenzen gesucht. Statt  dessen: blumige Ergüsse und Fotos von Modells, die einen idealisierten Mitarbeitertypus darstellen und so ein aufgemotztes Bild der angeblichen Unternehmenskultur zeigen. 

Mit Lobliedern auf die eigene Leistungsfähigkeit wollen Firmen Kandidaten für sich einnehmen. Begriffe wie "Marktführer" und "Spitzenleistungen" sagen jedoch nichts über die konkrete Tätigkeit im Job aus. Internationalität ist ein zweischneidiges Schwert: über die Hälfte der Studierenden wollen nämlich nicht im Ausland arbeiten.

Unterschätzt werden dagegen Weiterbildung, niedrige Fluktuationsrate bzw. Arbeitsplatzsicherheit, Gesundheitsprogramme, Diversity und Nachhaltigkeit. Auch über Karriere- und Aufstiegschancen fühlen sich die Interessenten schlecht informiert. Auch Familienfreundlichkeit wird selten erwähnt. Besonders oft werden Informationen zur Unternehmenspolitik vermisst, doch für 90 % wären sie sehr wichtig